Ich hatte das große Glück, für knapp 1 Jahr in einer Holzwerkstatt arbeiten zu dürfen. Unser Auftrag war, für unsere Stadt einen Sinnesgarten zu gestalten und zwar von der Planung bis zur Fertigstellung. Dabei entstand viel Holz-Verschnitt, den ich mir beiseite legen durfte. Denn ich hatte eine Idee: ein Vogelfutterhaus aus Abfallholz bauen! Aus diesem Abfallholz sägte ich auf der Kreissäge schmale Leisten, welche ich dann auf der Hobelbank zu 1 cm - und 2 cm starke Leisten abrichtete. Zu Hause entwarf ich mein neues Futterhaus mit dem Programm SketchUp und nach Feierabend baute ich die zurechtgesägten Teile zusammen.
Zuerst habe ich mit der Bandsäge die 10er Leisten auf die angegebenen Maße gekürzt. Dann in die Schwellen 10 mm tiefe Löcher (3 mm Durchmesser) gebohrt und (auf ~ 15 mm gekürzte) Schaschlikspieße aus Holz eingeklebt. In die Ständer und Eckpfosten habe ich ~ 5 mm tiefe Löcher gebohrt und die Ständer und die Eckpfosten mit Holzleim (für außen) auf die Schwellen geklebt. Die Rähmbalken habe ich auch vorgebohrt und auf die Ständer und Eckpfosten aufgedübelt. Danach habe ich die Streben, die Riegel und die beiden Türbögen eingeklebt (ohne Dübel).
Die Vorgehensweise ist die Gleiche wie beim 1. Arbeitsschritt.
Nun habe ich die Eckpfosten oben und unten vorgebohrt und mit 6er Dübeln die 4 Seitenwände zusammen geklebt. Das Ganze wird danach ebenfalls mit 6er Dübeln auf der Grundplatte befestigt. Jetzt noch den Zwischenboden aufdübeln und tief durchatmen, denn die 1. Etage ist nach etwa 30 Arbeitsstunden endlich fertig!
Nun geht es an den Aufbau der oberen Etage:
Alle Teile zurechtsägen und zusammenkleben.
Danach auf den Zwischenboden aufdübeln.
Beim Dachaufbau wird es noch einmal kompliziert.
Aus einem 16er Kantholz habe ich die Firstpfette hergestellt.
Das geht am besten auf der Abrichte oder mit einem Hobel.
Für die beiden Fußpfetten habe ich auf der Kreissäge
ein 14er Kantholz im 45°Winkel längs aufgespalten
und auf der Abrichte auf das endgültige Maß gebracht.
Danach wird alles mit wasserfesten Holzleim zusammengeleimt.
Nach dem trocknen des Leims wird das Dach
auf die 2. Etage aufgeklebt.
Zum Schluß habe ich die beiden
Dachplatten aus Profilholz-Restern aufgeklebt.
Danach aus Dachpappe 6 cm breite Streifen geschnitten.
Mit einem Kattermesser und einer runden Holzschablone
(etwa 5 cm Durchmesser)
habe ich die untere Kante der Streifen ausgeschnitten,
so dass diese als Dachziegel erkennbar sind.
Dann noch alle Holzteile 2 mal mit Holzschutzgel (Eiche, hell) gestrichen und diverse Verschönerungen angebracht.
Das fertige Vogelfutterhaus habe ich meiner Mutti geschenkt,
weil ihr altes Futterhaus so langsam auseinander viel.
Darüber hat sie sich natürlich sehr gefreut.
Nur bemerkte ich erst jetzt, dass das Futterhaus gar keinen Fuß hatte, also wurde es erst einmal auf gekreuzten Birkenästen aufgestellt.
Und meine nächste Aufgabe wird wohl sein,
dem Futterhaus noch einen hübschen Fuß zu bauen.
Wenn Sie dieses Vogelfutterhaus nachbauen möchten (nicht für gewerblichen Nachbau), laden Sie die beiden PDF-Dateien runter. Die angegebenen Maße sind Richtwerte und müssen gegebenenfalls an Ihr Futterhaus angepasst werden.